Willkommen in „Mül(l)heim an der Ruhr“

Veröffentlicht von Dennis Eminger am

Mülheim ist schön, das kann man durchaus so stehen lassen. Allerdings hat sich in den letzten Wochen und Monaten ein Trend abgezeichnet, der es einem schwer macht, diese Aussage so stehen zu lassen.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, denn Mülheim an der Ruhr ist eine sehr schöne Stadt. Seit Jahrzehnten erfreue ich mich am MüGa-Park, den wunderschönen Wegen entlang der Ruhr, der geschmackvollen Gastronomie, und nicht zuletzt: Den wundervollen Menschen, die hier wohnen.

Wenn ich allerdings einen Spaziergang an der Ruhr mit anschließendem Besuch im Biergarten unternehme, komme ich auf dem Weg dahin an mindestens 3 neuen „Müll-Hotspots“ vorbei.

Der Fossilienweg wird seit Jahrzehnten von Radfahrern und Joggern gerne und oft genutzt. Viele Eltern gehen dort mit ihren Kindern spazieren und auch ältere Herrschaften sind dort beim Spaziergang mit Ihren Enkeln, oder schlicht beim „Gassi gehen“ mit dem Hund anzutreffen.
Allerdings haben seit der „Corona Situation“ auch Andere den Fossilienweg für sich entdeckt.
An den Wochenenden können die Bewohner der Bülowstraße größere, betrunkene Gruppen
aus jungen Erwachsenen hören, die lautstark Ihrem Unmut über die aktuelle Situation „Luft machen“.
Das traurige Bild am nächsten Morgen: Zerschlagene Bierflaschen, Unrat, Zigarettenstummel (und andere rauchbare Hinterlassenschaften). Sie sehen schon, meine Begeisterung hält sich in Grenzen!

Weiter in Richtung Ruhr: Ich komme am Glascontainer vorbei. Der Name sollte Programm sein, das muss man doch nicht erklären. Denkste! Neben dem Glascontainer wurde (mal wieder) Sperrmüll abgestellt. Kartons voll mit Büchern, altem Geschirr und Hausmüll wurden (mal wieder) einfach neben dem Container abgestellt. Das alles ist zwar nicht neu, hat aber seit Corona eine neue Qualität erreicht. Ich habe das schon des Öfteren zum Thema gemacht, geändert hat sich allerdings bisher nichts. Zumindest nicht zum Positiven.


Weiter entlang der schönen Wege durch die Ruhrauen. Die Sonne scheint und man trifft auf viele Radfahrer, junge Familien mit Kindern, ältere Herrschaften beim Spaziergang mit dem Hund. Es könnte so perfekt sein, ein Naherholungsort mitten im schönen Ruhrgebiet. Aber: Auch hier zeigt sich die hässliche Fratze unserer Gesellschaft. Die Erholungszonen mit Ihren Sitzgelegenheiten bieten ein schreckliches Bild: Im Umkreis von zwei Metern um die Bänke ist alles zugemüllt. Es bietet sich das altbekannte Bild mit einer Mischung aus zerdepperten Bierflaschen, Verpackungsmüll, Druckverschlussbeuteln mit Resten von „grünen Rauchwaren“ und allgemeiner Unrat. Der Eine oder Andere hat sich gedacht: Prima, da kann ich doch meinen Hausmüll dazu stellen! Es reicht!

Plakatentwurf für die Aktion: „Sein kein Mül(l)heimer“
Download und Verwendung erlaubt und erwünscht.

Es wird Zeit, dass wir Bürger etwas tun, um auf das Problem aufmerksam zu machen! Beinahe jeder von uns hat in den letzten Monaten das vermehrte Auftreten dieser „Müll- Hotspots“ beobachtet.
Selbst die großen Parteien im Rat haben mittlerweile eingesehen dass dies ein ganz tolles Wahlkampfthema ist. Bravo! Man wird also bis zu Wahl ganz oft darüber sprechen und sich am Ende feste auf die Schulter klopfen lassen. Aber dringt das auch bis zum Bürger durch?
Was wir brauchen, ist eine, durch den Bürger gestützte, Aktion.

Deshalb haben die Fraktion Bündnis für Bildung und ich uns die Aktion
„Sei kein Mül(l)heimer“ ausgedacht,
um den Müllsündern zu zeigen, was wir von Ihnen halten.
Noch bis zum Monatsende werden wir entdeckte, wilde Müllabladestellen mit unserem Plakat versehen und fotografieren.
Sollten Sie also daran teilnehmen wollen, so können Sie das Plakat downloaden und ein Foto von Plakat und Müllstelle machen. Dieses veröffentlichen wir dann auf unserer „Wall of shame“ und dokumentieren so unseren Unmut über diese neue Situation. Vielleicht entdeckt ja der Eine oder Andere Müllsünder sogar „seinen“ Müll und fühlt ein wenig Schuld? Lassen Sie uns dies zum Thema machen, damit nicht, wie so oft, die schweigende Mehrheit die Zeche zahlen muss.
Halten wir Mülheim sauber, denn diese Stadt ist die wahrscheinlich schönste Stadt, die wir im Ruhrgebiet haben. Und das soll auch bitteschön so bleiben.