Auflösungserscheinungen?
Mülheims Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier verlässt die Stadt.
Der Chef von Mülheim & Business räumt nach rund 17 Jahren seinen Sessel. Und das zur unpassendsten Zeit! Kein Vorwurf an Jürgen Schnitzmeier! Er zieht nur die Konsequenz aus den Unstimmigkeiten in der Spitze der Stadtverwaltung über die wirtschaftspolitische Positionierung unserer Stadt oder, und das fällt in solcher Situation nicht schwer, nimmt Angebote auf dem freien Markt wahr. In seiner persönlichen Erklärung schreibt er dazu: “ Ich habe eine interessante unternehmerische Perspektive angeboten bekommen, die ich demnächst mit Freude und Engagement angehen werde.“ Mit 57 kann man den Absprung noch selbst gestalten.
Zu unterschiedlich waren seine Vorstellungen und die des Planungsdezernenten Peter Vermeulen, die auch bei der Vorstellung des „Masterplan Industrie und Gewerbe“ offengelegt wurden. Zuletzt in der Presse ausgetragen über Mülheims dringend benötigte Gewerbeflächen. Mülheim & Business GmbH ist eine Firma der Stadt Mülheim und dem Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaftsvereinigung e.V.. Deren Sprecher, Hanspeter Windfeder, gab dem Masterplan die Schulnote 6 und wurde in der WAZ wiedergegeben mit: „Wirtschaftsdezernent Peter Vermeulen habe den Masterplan-Entwurf komplett seiner Ideologie untergeordnet, keine neuen Gewerbe- und Industrieflächen auszuweisen, „er blockiert die dringende Entwicklung dieser Stadt“; und dies entgegen der Ansicht von Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier.“ Dann geht halt der Wirtschaftsförderer. Auch wenn es für die Stadt Mülheim meiner Ansicht nach ein herber Verlust ist.
Jürgen Schnitzmeier hat Pläne für mögliche Gewerbegebiete in der Schublade. Ich habe mich mit ihm und seinen Mitarbeitern immer darüber unterhalten können. Jetzt, als bekannt wurde, dass er gehen möchte, bestätigte er mir auf Nachfrage, dass terminierte Gesprächstermine zwischen mir, interessierten Investoren oder Immobilienentwicklern und ihm eingehalten werden. Eben: Einsatz bis zur letzten Minute! Danke!
Mülheim, 9. April 2019
